ENERGIE-LEITBILD

Alheim auf dem Weg zu einer höheren Selbstversorgung - Projekt Energieautarke Siedlung

Durch den Ausbau der Erneuerbaren Energien werden verstärkt die Rufe nach einem Ausbau der Übertragungsnetze laut. Der Ansatz der „Energieautarkie“ in diesem Projekt verfolgt die Zielsetzung, Strom und Wärme produktionsnah zu verbrauchen und möglichst wenig über weite Strecken zu transportieren. Dieser Ansatz erhöht die regionale Wertschöpfung für den ländlichen Raum und senkt den Bedarf an Übertragungskapazitäten. Durch das schwankende Angebot der erneuerbaren Energieträger Wind und Sonne ist der Ansatz der Energieautarkie besonders herausfordernd: Zu allen Zeiten der Strom- und Wärmeproduktion müsste auch ein ebenso großer Verbrauch oder eine Speichermöglichkeit zur Verfügung stehen. Eine wichtige Fragestellung ist daher, wie hoch ein wirtschaftlicher und gesellschaftlich akzeptierter Autarkiegrad sein kann. Energieautarkie wird hier als ein möglichst großer Selbstversorgungsgrad verstanden, die Verbindung mit dem Stromnetz soll hierbei stets erhalten bleiben.

Das Projekt „Energieautarke Siedlung“ wird von der Universität Kassel durchgeführt. Fördermittelgeber für das Projekt sind der Wechselrichterhersteller SMA Solar Technology AG und das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung.

Zu Beginn des Projektes wurde ein Steuerungskreis gegründet. Innerhalb der Projektzeit in Alheim von Anfang 2017 bis Ende 2018 kommt der Steuerungskreis ca. dreimal im Jahr zusammen, um die Zusammenarbeit mit dem Forschungsprojekt zu begleiten und zu gestalten sowie um Umsetzungsprojekte in Alheim zu identifizieren. Es ist kein geschlossener Kreis, Interessenten für eine aktive Mitarbeit in dem Projekt sind herzlich eingeladen. Der Steuerungskreis setzt sich aktuell aus den nachfolgend genannten Personen zusammen: Bürgermeister Lüdtke, Bianca Schmidt (Gemeindeverwaltung), Heinrich Wacker (Baumanagement Rotenburg-Alheim), Christian Wahl/Jörg Rode (Kirchner Solar Group), Ahmed Al Samarraie (Umweltbildungszentrum Licherode), Jörg Becker (BPA Biopower Alheim GmbH & Co. KG), Fabian Häde (Mustergefügelhof Häde), Manfred Ringer (Geno ScOLAR eG), Sabine Säck- da Silva (Uni Kassel, Projekt ZuBRA 2030+), Ines Wilkens, Janybek Orozaliev, Jan Kelch (Uni Kassel , Projekt Energieautarke Siedlung), Joana Al Samarraie (Uni Kassel, Projekt ZuBRA 2030+).

Im Rahmen des Treffens am 24.11.2017 wurden erste Ergebnisse der Analysen präsentiert.

Das Ergebnis der sogenannten „Handlungsfelderanalyse“ dient als Anzeiger des derzeitigen Stands der Energiewende in Alheim. Basierend auf 12 Handlungsfeldern, die im Rahmen der Energiewende als wichtig erachtet werden, können Stärken und Handlungsbedarf identifiziert werden.

(Bild 1: Ergebnis der Handlungsfelderanalyse der Energiewende in Alheim. Stand: Dezember 2017)

Es ist zu sehen, dass Alheim insbesondere beim Stand der Energieversorgung durch Erneuerbare Energien schon überdurchschnittliche Werte erreicht hat. Dies gilt insbesondere für den Stromsektor. Auch im Bereich der Vernetzung ist Alheim schon auf allen Ebenen aktiv, der Gebäudesektor ist durch die Sanierung der kommunalen Liegenschaften und den Sanierungsschwerpunkt bei ZUBRA 2030+ schon fortgeschritten. Handlungsbedarfe wurden in den Sektoren Mobilität und Energieeffizienz sowie bei den Planungsinstrumenten der Kommune gesehen.

In ersten Modellierungen zur Energieautarkie ist zu sehen, wie Bereitstellung und Verbrauch von Strom nicht immer übereinstimmen wie hier am Beispiel einiger beliebiger Tage im Januar in Alheim.