GESCHICHTE

Das Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Hersfeld und Rotenburg an der Fulda vom 11. Juli 1972 besagt:

"Die Gemeinden Baumbach, Erdpenhausen, Hergershausen, Licherode, Niederellenbach, Niedergude, Oberellenbach, Obergude und Sterkelshausen sowie die Gemeinde Heinebach aus dem Landkreis Melsungen werden zu einer Gemeinde mit dem Namen "ALHEIM" zusammengeschlossen." 

Es trat mit Wirkung vom 1. August 1972 - zugleich die Geburtsstunde der Gemeinde Alheim - in Kraft. Die Gemeinde gehört dem Landkreis Hersfeld-Rotenburg an. 

Die neu gebildete Gemeinde Alheim hatte am Tag ihres Zusammenschlusses 4.751 Einwohner und umfaßte ein Gebiet von 63,85 km². 

Heute (Stand Aug. 1998) beträgt die Gesamteinwohnerzahl 5.440 (Hauptwohnsitz) bzw. 5.744 (Haupt- und Nebenwohnsitz) und die Gesamtgröße der Gemarkung 6.383 ha. Diese teilt sich wie folgt auf: 

  • Ackerland: 2.542 ha
  • Grünland: 588 ha
  • Wald: 2.576 ha
  • Wasserflächen: 24 ha
  • Bebaute Flächen (einschl. Verkehrsflächen): 653 ha

Die Ortsteile der Gemeinde Alheim haben eine traditionsreiche Geschichte, auch geprägt von mehreren Kriegsereignissen. Der 30-jährige Krieg (1618 - 1648), der 7-jährige Krieg (1758 - 1765) und die sogenannte Franzosenzeit (1806 - 1813) sind hierbei die prägnantesten Phasen der Zerstörung. 

Dennoch gab es erst mit dem Beginn der Industrialisierung Mitte des 19. Jahrhunderts und nach dem 2. Weltkrieg einschneidende Veränderungen. 

Bis zum 30-jährigen Krieg wurde relativ viel Ackerland bewirtschaftet und an den Südhängen des Fuldatales Weinbau betrieben. Die Weinhänge wurden im 30-jährigen Krieg zerstört und später als Ackerland bewirtschaftet. 

Zwischen dem 30-jährigen und dem 7-jährigen Krieg entwickelte sich die, in Hausarbeit betriebene Leinenweberei als wichtiger Zuverdienst der Bauern. 

Ab Mitte des 19. Jahrhunderts verdrängt jedoch der mechanische Webstuhl diesen Erwerbszweig Leinweberei zu Hause. Die Industrialisierung setzt sich durch. Parallel dazu verschwindet die bis dahin betriebene Dreifelderwirtschaft und die daran geknüpfte große Bedeutung der Schafzucht. 

Neben der dörflichen Zunahme an Handwerk, Gewerbe, Verkehr und ersten Dienstleistungsberufen beginnt jetzt auch das Berufspendeln. 

Mit dem Einzug der Eisenbahn (Ende des 19. Jahrhunderts), Fahrrad und Auto (20er Jahre) gewinnt der Handel und das Pendeln immer mehr an Bedeutung; dennoch bleibt die Landarbeit Grundlage des Wirtschaftsgeschehens. 

Anhand der Namensbildung, Lage und anderer Merkmale kann man davon ausgehen, dass einige unserer Ortsteile sehr viel älter sind als aus den Urkunden ihrer Ersterwähnung geschlossen wird. Durch einen Brand im Kloster Hersfeld, das in jener Zeit hier die Vorherrschaft hatte, sind bereits im frühen Mittelalter zahlreiche ältere Unterlagen verlorengegangen.