Mensch-Natur-Technik

ein Ort mit rund 400 Einwohnern, liefert im Sinne der Agenda 21 beispielhaft Antworten auf aktuelle gesellschaftliche Probleme. Möglich wird dies durch Engagement, kooperatives, vernetztes und zum Teil überörtliches Handeln sowie durch Besinnung auf die eigenen Werte und das kulturelle Erbe.
Die wichtigsten Fragen, die das 21. Jahrhundert stellen wird, sind globaler Natur. Deshalb haben sich Nationen und Organisationen, Politiker und Wissenschaftler, Ökonomen und Künstler auf der EXPO 2000 in Hannover getroffen und zum Thema "Mensch-Natur-Technik" grenzenlose Ideen vorgestellt. Auch außerhalb von Hannover hat die Zukunft Konturen angenommen. Weltweite Projekte, ob in Deutschland oder in Frankreich, Indien und Kolumbien, zeigen exemplarisch, wie aus Visionen Wirklichkeit wird. In Alheim haben sich gleich zwei dieser Projekte während der Weltausstellung präsentiert. Neben dem weltweiten EXPO-Projekt "Eine Region wird zum naturnahen Lernort -Ökologisches Schullandheim und Tagungshaus Licherode" ist Alheim-Oberellenbach der hessische Beitrag zum Bund-Länder Gemeinschaftsvorhaben "Dorf 2000 - Beispiele nachhaltiger Landentwicklung". Alle zwölf Einzelprojekte zusammen spiegeln die Bandbreite einer zukunftsorientierten und nachhaltigen Dorfentwicklung in Deutschland wieder. Leitgedanken dabei sind, die Lebens- und Arbeitsbedingungen zu verbessern, der Abwanderung entgegenzuwirken, den landwirtschaftlichen Strukturwandel aufzufangen sowie der sorgsame Umgang mit natürlichen Lebensgrundlagen.
Belieferungsverbund Dorfläden
Dorfladen Oberellenbach
Nachdem 1978 der letzte Lebensmittelladen aufgegeben hatte, wurde zu Beginn der Dorferneuerung durch eine Arbeitsgruppe im Rahmen eines moderierten Prozesses die Konzeption für die Neueinrichtung eines Dorfladens erarbeitet. Während die Gemeinde Alheim durch Umbau einer ehemaligen Scheune die räumlichen Voraussetzungen für den Dorfladen geschaffen hat, erfolgt der Betrieb durch eine von den Bürgern gegründete GbR, an der sich mittlerweile mehr als 50 Oberellenbacher beteiligen.
Die Belieferung mit Waren wird für den Dorfladen in Oberellenbach sowie den ebenfalls neu gegründeten Dorfladen in Licherode durch einen etablierten Laden in Baumbach sichergestellt. Dies führt einerseits zu einer wirtschaftlichen Stärkung des alteingesessenen Ladens und gewährleistet andererseits die Belieferung der beiden neu gegründeten Dorfläden mit Waren einer Großhandelskette, was normalerweise bei der Größe dieser Läden nicht möglich wäre.
RegioBunt Lützelstrauch
Kirchhof
Ziel der Gemeinschaft ist es:
- selbsterzeugte landwirtschaftliche und handwerkliche Produkte gemeinsam zu vermarkten,
- traditionelle Handwerkstechniken und die damit zusammenhängenden ökologischen Kreisläufe zu vermitteln sowie
- ein handlungsorientiertes Bildungskonzept unter dem Motto "Lernen durch Erleben" umzusetzen.
In Oberellenbach haben sich 1996 der Kirchhof, ein ökologisch wirtschaftender landwirtschaftlicher Betrieb (demeter) mit Hofkäserei und die Töpferei Geißler mit vier weiteren Betrieben aus der nahen Region in und um Alheim zum "RegioBunt Lützelstrauch", einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR), zusammengeschlossen. Bei den weiteren Betrieben handelt es sich um den Biohof Brandau, die Korbflechterei Pfetzing, die Teppichweberei Habbishaw und das Ökologische Schullandheim und Tagungshaus Licherode.
Lebensgemeinschaft Persephone
Die ländliche Struktur sowie die Integration in das Dorfleben sind konzeptioneller Bestandteil der sozialpädagogischen Arbeit. Grundlage der heilpädagogischen Arbeit und des Zusammenlebens ist die Anthroposophie Rudolf Steiners.
Kulturlandschaft - Bergbau, Landwirtschaft, Natur und Kunst
Das heutige Erscheinungsbild der Mittelgebirgslandschaft wird neben der Landwirtschaft durch den seit dem ausgehenden Mittelalter betriebenen Bergbau (Kupferschiefer, Schwerspat, Grauwacke, Basalt und Gips) sowie durch ausgeprägte Waldwiesentäler und eine Vielzahl ökologisch wertvoller Landschaftselemente geprägt. Die Verbundenheit und bewußte Auseinandersetzung der Menschen mit ihrer Landschaft wird unter anderem durch das Projekt "Kunst in der Landschaft" deutlich.